Aktuelle Studie: Die Angst der Deutschen vor dem Innenstadtbesuch, Trotz Einhaltung der AHA-Regeln im Einzelhandel: Kauflaune der Verbraucher nachhaltig getrübt.

Ein Weihnachtsbummel in der Innenstadt? Davor haben aktuell mehr als die Hälfte der Deutschen Angst. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Repräsentativ-Befragung der „Initiative für Gewerbevielfalt“ von Das Telefonbuch. 59% der Befragten erledigen ihre Weihnachtseinkäufe aufgrund der steigenden Infektionszahlen seltener in der Innenstadt. Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus hält 53% immer häufiger davon ab, im stationären Handel einkaufen zu gehen.

Corona-Verordnungen spielen nur geringe Rolle

Besonders groß sind die Bedenken unter Senioren. In der Altersgruppe über 60 geben 60% der durch das Marktforschungsinstitut Mente>Factum Befragten die Infektionszahlen, 70% die Angst vor einer Ansteckung als Grund dafür an, nicht auswärts einzukaufen. Die Corona-Verordnungen spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle. Jeder dritte deutsche Verbraucher folgt demnach der Empfehlung, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben (37%). Nur 27% führen ihr Einkaufsverhalten auf die Maskenpflicht und die Hygiene-/Abstands-Regelungen zurück.

Weiterer Lockdown bestraft regeltreue Gewerbetreibende

„Viele kleine und mittelständische Unternehmen haben massiv investiert, um die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln zu gewährleisten. Das bestätigen uns unsere regionalen Verlagshäuser, die als Partner der kleinen und mittleren Unternehmen vor Ort aktiv sind“, erklärt Michael Wolf, Geschäftsführer der Das Telefonbuch Servicegesellschaft mbH, und Schirmherr der Initiative für Gewerbevielfalt: „Trotz dieser Bemühungen herrscht aktuell ein Corona-Stimmungsklima, das, begünstigt von einer wenig verbindlichen politischen Kommunikation, Verbraucher davon abhält, ihre Weihnachtseinkäufe in der Stadt zu tätigen. Sollte nun ein weiterer ‚harter‘ Lockdown folgen, werden lokale Gewerbetreibende bestraft, die sich an die Hygiene-Regelungen halten. Dies wird gravierende Folgen für die langfristige Entwicklung der lokalen Gewerbevielfalt und Nahversorgung in deutschen Innenstädten haben.“

Großteil der Verbraucher befürchtet Rückgang der Gewerbevielfalt

Verbraucher, das zeigt die Befragung deutlich, sind sich über die Konsequenzen eines schwächelnden Weihnachtsgeschäfts im Klaren. 94% der Befragten befürchten einen Rückgang der Gewerbevielfalt aufgrund von Insolvenzen, Schließungen sowie der Verdrängung ortsansässiger Gewerbetreibender durch wirtschaftlich stärkere, internationale Player. 41% der Befragten bemerken bereits jetzt den wachsenden Leerstand. 55% befürchten dabei, dass langfristig vor allem Restaurants, Bars und Clubs sowie Läden und Geschäfte (46%) von Geschäftsaufgaben betroffen sein werden. Vor allem junge Verbraucher im Alter von 18-29 Jahren machen sich sorgen um ihre Kneipenszene (78%).

Studiendesign

Die Befragung der Initiative für Gewerbevielfalt in Kooperation mit dem Umfrageunternehmen Mente>Factum richtet sich an Bundesdeutsche ab 18 Jahren. In der Repräsentativ-Studie wurden rund 1.000 Verbraucher zu ihrem Konsumverhalten in der Corona-Zeit und ihren Erwartungen zu den Folgen der Pandemie für das Lokalgewerbe befragt.