Was ist Telefonbetrug?
Unter den Begriff Telefonbetrug lassen sich eine Vielzahl von Betrugsmaschen zusammenfassen, die über das Telefon ausgeführt werden. Häufig sind vor allem ältere Menschen und Senioren betroffen, da für viele von ihnen das Telefon die wichtigste Verbindung nach draußen ist. Außerdem wird das „gesunde Misstrauen“ gegenüber Fremden oder Angeboten mit zunehmendem Alter schwächer. Gepaart mit der Einsamkeit vieler Senioren spielt dies den Betrügern in die Hände und macht ältere Menschen zu idealen Opfern.
Woran erkenne ich Telefonbetrugsmaschen?
- Amtspersonen (z.B. Polizist, Notar, Staatsanwalt) rufen niemals bei Ihnen an.
- Bankangestellte fragen Sie nie nach persönlichen Informationen wie Finanzstatus, Kontodaten oder Kreditkartennummern.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie Geld an eine unbekannte Person übergeben sollen.
- Wenn Sie angeblich „etwas“ gewonnen haben. Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einem Gewinnspiel teilgenommen haben können Sie auch nichts gewonnen haben.
- Wenn am Telefon Rechnungen oder Strafen angekündigt oder angemahnt werden.
- Seien Sie misstrauisch, wenn eine unbekannte Person Sie anruft und bei Nachfrage den Namen nicht preisgibt.
- Wenn der Anrufer versucht, Sie unter Druck zu setzen.
- Wenn Ihnen der gesunde Menschenverstand sagt, dass da irgendwas nicht stimmen kann.
Welche Telefonbetrugsmaschen gibt es?
„Falsche Gewinnversprechen“
Das Versprechen angeblich hoher Gewinne ist eine beliebte Betrugsmasche, die in den unterschiedlichsten Varianten angewendet wird. Die Methode ist immer die gleiche: Vor einer Gewinnübergabe werden die Opfer von Gewinnbeauftragten, Rechtsanwälten oder Notaren aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen. Hierzu sollen die Opfer zum Beispiel „Gebühren“ bezahlen oder kostenpflichtige Telefonnummern anrufen.
„Falsche Polizeibeamte“
Bei dieser Betrugsmasche geben sich die Betrüger am Telefon als Polizisten aus, um ihre Opfer dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt. Dazu behaupten die Betrüger zum Beispiel, dass die Geld- und Wertgegenstände bei ihren Opfern zuhause oder auf der Bank nicht mehr sicher seien oder auf Spuren untersucht werden müssten. Vorsicht: Um Glaubwürdigkeit zu erzeugen, nutzen die Betrüger eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.
„Falsche Verwandte (Enkeltrick)“ [Update]
Beim sogenannten „Enkeltrick“ rufen die Betrüger meist ältere und alleinlebende Personen mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen an und geben sich als Verwandte, Enkel oder gute Bekannte aus. Unter Vortäuschung eines finanziellen Engpasses oder einer Notlage bitten die Betrüger kurzfristig um Bargeld. Die Lage wird immer als äußerst dringend dargestellt. Zusätzlich setzen die Betrüger ihre Opfer durch wiederholte Anrufe unter Druck. Sobald das Opfer bereit ist, Geld zu bezahlen, kündigen die Betrüger einen Boten an, der das Geld abholen kommt.
ACHTUNG: Angesichts der Corona-Krise haben die Telefonbetrüger den „Enkeltrick“ an die aktuellen Ereignisse angepasst. Die Betrüger geben sich als Verwandte, Enkel oder gute Bekannte aus, die sich mit dem Virus infiziert hätten und nun dringend Geld für die Behandlung des Virus benötigen. Sobald Sie bereit sind, das Geld zu bezahlen, kündigen die Betrüger einen Boten an, der das Geld abholen kommt. Bleiben Sie bitte auch in dieser angespannten Krisensituation rund um das Coronavirus weiterhin misstrauisch.
„Ja-Falle“
Bei der sogenannten „Ja-Falle“ versuchen die Betrüger durch ihren Anruf ein „Ja“ als Antwort zu entlocken. Mit einfachen Fragen wie „Hören Sie mich gut?“ oder „Können Sie mich verstehen?“ versuchen sie dieses „Ja“ zu erhalten. Dieses „Ja“ wird dann von den Betrügern herausgefiltert und in eine andere Aufnahme hineingespielt, sodass der Eindruck entsteht, dass die angerufene Person telefonisch beispielsweise einem Kaufvertrag oder Abo zugestimmt hat.
Wie kann ich mich vor Telefonbetrugsmaschen besser schützen?
Was ist der einfachste Schutz vor Telefonbetrug?
Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, dann legen Sie einfach auf. Lassen Sie sich auf keinen Fall auf ein Gespräch ein. Haben Sie Mut zur Unfreundlichkeit und bewahren Sie stets ein gesundes Misstrauen.
Wie kann ich meinen Eintrag im Telefonbuch abkürzen?
Den effektivsten Schutz vor Telefonbetrug bietet der abgekürzte Eintrag im Das Telefonbuch.
Warum ist eine Abkürzung des Eintrags im Telefonbuch sinnvoll?
Bestimmte Namen – in der Regel „alt“ klingende Vornamen – werden häufig von den Telefonbetrügern einer bestimmten Zielgruppe zugeordnet. Gerade diese Zielgruppe weist einen außerordentlich hohen Anteil an Senioren auf. Mit dem abgekürzten Eintrag hat man die Möglichkeit, sich besser zu schützen, indem der Vorname zum Beispiel in abgekürzter Form veröffentlicht wird. Auf diese Weise wird es Telefonbetrügern deutlich erschwert, Sie einer Zielgruppe zuzuordnen. Gleichzeitig haben Angehörige und Freunde nach wie vor die Möglichkeit, eine gesuchte Person zu finden.
Was muss ich tun, um meinen Eintrag abzukürzen?
Wenn Sie ihren Eintrag geändert haben möchten, dann wenden Sie sich an die DTM Deutsche Tele Medien GmbH. Für den Anruf fallen keine Kosten an.
- per Telefon unter: 0800 3863 3436
- per Fax unter: 0800 222 14 14
- per E-Mail unter: eintragsservice@dtme.de
- schriftlich an folgende Adresse:
DTM Deutsche Tele Medien GmbH
Wiesenhüttenstraße 18
60329 Frankfurt am Main
- Im Online-Verzeichnis wird die Änderung kurzfristig durchgeführt.
- Im Printverzeichnis sind Sie ab der nächsten Ausgabe nur noch mit verkürztem Eintrag auffindbar, sofern der Antrag rechtzeitig vor jeweiligen Druckschluss bei uns eingeht.
Wie kann ich mich zusätzlich effektiv vor Telefonbetrug schützen?
Warum sollte ich mich in das Telefonbuch eintragen?
Ein Eintrag im Telefonbuch stellt für viele Menschen immer noch die einzige Möglichkeit dar, von Bekannten und Freunden, mit denen man nicht im regelmäßigen Kontakt steht, gefunden zu werden.
Weitere Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug
Was sollte ich machen, wenn mir ein Anruf verdächtig vorkommt?
Wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt, dann notieren Sie sich die Telefonnummer, fragen Sie nach dem Namen und dem Unternehmen des Anrufers und machen Sie sich Notizen zum Gesprächsinhalt. Beachten Sie: Bei Anrufen von Firmen muss die Telefonnummer zu sehen sein, da sie Personen nicht mit unterdrückter Rufnummer kontaktieren dürfen.
Melden Sie verdächtige Telefonnummern bei der
Verbraucherzentrale oder der
Bundesnetzagentur.
Rufe ich bei einem verpassten Anruf eine mir unbekannte Telefonnummer zurück?
Rufen Sie unter keinen Umständen eine Ihnen unbekannte Telefonnummer zurück.
Warum sollte ich nicht im Telefonat „Ja“ sagen?
Telefonbetrüger versuchen Ihnen auf perfide Art und Weise ein „Ja“ zu entlocken, indem sie zum Beispiel fragen: „Verstehen Sie mich gut?“ oder „Sind Sie Herr Müller“? Was machen die Betrüger mit dem von Ihnen gesagten „Ja“? Sie filtern das „Ja“ aus dem Gespräch heraus und spielen es in eine andere Aufnahme hinein. Auf diese Weise entsteht der Eindruck, dass Sie telefonisch zum Beispiel einem Kaufvertrag oder Abo zugestimmt haben. Aus diesem Grund sagen Sie niemals „Ja“. Antworten Sie stattdessen zum Beispiel mit „Es stimmt. Ich heiße Herr Müller“.
Bitte beachten Sie: Für telefonisch abgeschlossene Verträge gilt ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Informieren Sie sich hierzu bei der Verbraucherzentrale.
Was mache ich, wenn mir eine unbekannte Rufnummer auf dem Festnetz-Telefon oder Handy angezeigt wird?
Rufen Sie auf keinen Fall zurück! Es kann sich nämlich in diesem Fall um einen sogenannten Ping-Call handeln. Wenn Sie diese unbekannte Rufnummer zurückrufen, können unter Umständen hohe Kosten entstehen, denn ein solcher Rückruf kann bis zu drei Euro und mehr in der Minute kosten. Um herauszufinden, ob es sich um eine „gefährliche“ Rufnummer handelt, hat die Bundesnetzagentur gesperrte Rufnummern in einer
Maßnahmenliste aufgeführt.
Was mache ich, wenn die Polizei bei mir angerufen hat?
Machen Sie sich bewusst, dass Amtspersonen wie zum Beispiel ein Polizist, Notar oder Staatsanwalt niemals bei Ihnen anrufen würden.
Die Bank hat mich angerufen und nach persönlichen Informationen befragt. Über was kann ich mit dem Bankangestellten sprechen?
Machen Sie sich bewusst, dass Bankangestellte Sie niemals nach persönlichen Informationen wie dem Finanzstatus, den Kontodaten oder der Kreditkartennummer fragen würden.
Wie verhalte ich mich, wenn sich die Polizei oder die Staatsanwaltschaft telefonisch bei mir meldet?
Machen Sie sich bewusst, dass sich die Polizei, die Staatsanwaltschaft oder andere Amtspersonen im ersten Schritt auf keinen Fall telefonisch bei Ihnen melden. Das geschieht immer schriftlich.
Was sollte ich machen, wenn am Telefon behauptet wird, dass ich eine Rechnung nicht bezahlt habe und man mir mit einer Mahnung droht?
Zunächst behalten Sie die Ruhe. Fragen Sie im ersten Schritt nach dem Namen und der Firma des Anrufers und um welche Rechnung es sich handelt. Im nächsten Schritt sagen Sie dem Anrufer, dass die Rechnung/Mahnung per Post an die hinterlegte Adresse geschickt werden soll. Nennen Sie unter keinen Umständen Ihre Adresse!
Was unternehme ich, wenn ich vermute, einen Telefonbetrüger am Telefon zu haben?
Lassen Sie sich auf keinen Fall auf ein Gespräch ein und legen Sie sofort auf. Anschließend informieren Sie umgehend die Polizei unter der 110 und teilen Sie ihnen die Rufnummer und – wenn möglich – den Gesprächspartner und den Gesprächsinhalt mit.
Wie kann ich verhindern, dass ich überhaupt von Telefonbetrügern angerufen werde?
Was kann ich tun, wenn ich Opfer eines Telefonbetrugs geworden bin?
Wenn der schlimmste Fall eingetroffen ist und Sie Opfer von Telefonbetrügern geworden sind, dann empfehlen wir, so schnell wie möglich die Polizei unter der 110 zu informieren und umgehend Anzeige zu erstatten. Dies können Sie persönlich, telefonisch, schriftlich oder auch online erledigen. Auf diese Weise ist es der Polizei möglich, effektiv gegen Telefonbetrüger vorzugehen und Ihnen als Betrugsopfer gezielt Hilfe zu geben.